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Roberto García Martínez – der Chief Vision Officer
Roberto García Martínez ist Vorstandsvorsitzender von Eurobattery Minerals, einem schwedischen Bergbauunternehmen.
„Die Mentalität unserer Gesellschaft muss wechseln“, sagt Roberto García Martínez. Wenn er über die Zukunft der Rohstoffförderung in Europa spricht, schwingen in seiner Stimme sowohl eine bedeutsame Ernsthaftigkeit als auch eine unüberhörbare Zuversicht mit. Er ist CEO von Eurobattery Minerals, einem Unternehmen, das sich mit Rohstoffabbau in Europa beschäftigt, um ethisch einwandfreie und lückenlos rückverfolgbare Batteriemineralien zu fördern. Der Schwerpunkt liegt auf der Exploration von Nickel, Kobalt, Kupfer und seltenen Erden. Aktuelle Projekte laufen in Finnland, Spanien und Schweden.
Roberto García Martínez ist eigentlich Rechtsanwalt, doch seine Karriere begann in einem Bergbauunternehmen in Spanien. In den 2000ern ging er mit einer Kundin nach Westafrika, wo er in der nachhaltigen Diamantindustrie arbeitete. Er wollte zwei Jahre bleiben – es wurden 15. Vor zweieinhalb Jahren kam der Anruf von Eurobattery Minerals und er zog zurück gen Norden.
Europas Rohstoffe mit großem Potenzial
Er klingt euphorisch, wenn er über die Zukunft spricht, die auf die europäische Bergbauindustrie zukommt. Aktuell entwickle sich ein Bewusstsein dafür, wie viel Potenzial im Abbau von Rohstoffen in Europa wirklich steckt und welche Möglichkeiten für eine Unabhängigkeit vom Weltmarkt daraus resultieren.
Ende 2020 gründete die Europäische Union die European Raw Material Alliance. Entwicklungen wie diese sind längst fällig, denn Energiespeicher-Technologien, die für die Energiewende unerlässlich sind, sind auf Rohstoffe angewiesen. In Europa gibt es aktuell 26 Projekte, die sich mit Batterien beschäftigen, von denen sich alle noch im Aufbau befinden. Lange hatte die Bergbauindustrie in Europa einen durchwachsenen Ruf und wurde in andere Länder ausgelagert. Doch diese Zeiten sind nun vorbei.
Ein verstärkter Fokus auf europäische Rohstoffförderung bringt noch weitere Vorteile mit sich. So könnten Fertigungsprozesse immens vereinfacht werden. Die Lieferketten von Elektroautos würden sich beispielsweise verkürzen, wenn die für die Produktion unverzichtbaren Rohstoffe in Europa abgebaut werden könnten. Gerade im Anbetracht des 2023 in Kraft tretenden Lieferkettengesetzes wären diese Entwicklungen wirkungsreich.
Das Ziel: CO2-neutrale Batterieproduktion Zukünftige Ambitionen und Ideen hat Roberto García Martínez viele. „Ich bin Chief Executive Officer, aber meine Leute nennen mich Chief Vision Officer, weil ich ein Visionär bin“, sagt er schmunzelnd. Sein Ziel ist eine vollständig CO2-neutrale Produktion, mehr Zusammenarbeit mit sauberen Energieherstellern: Zum Beispiel Windenergie, die bereits bei den Projekten in Spanien genutzt wird, oder Wasserenergie in Finnland. Für zukünftige Projekte wünscht er sich, dass die Bewilligungsprozesse sich beschleunigen und weniger kostenintensiv sind. Denn Handeln ist dringend. Faire Rohmateriale für die Verkehrswende sind heute wichtiger denn je. Von Anouk Schlung